Jugendliche befragen Bundestagsabgeordnete

Im mit rund 80 Personen gut besetzten Musiktheater der Dietrich-Bonhoeffer-Schule startete am 24. Juli eine Kampagne für ein vereintes Europa. Eingeladen waren fünf Bundestagsabgeordnete aus der Region, denen zwei Schüler und eine Schülerin Fragen zur aktuellen Politik stellten. Welche Fragen die Jungen stellten, ergab sich aus einer zuvor durchgeführten Fragebogenaktion, bei der insgesamt 3000 Fragebogen an Weinheimer Schulen verteilt worden waren. Rund die Hälfte der Bogen kam ausgefüllt zurück, ein gerdaezu sensationell gutes Ergebnis.

Im immer wärmer werdenden Theater entspann sich ein lebhaftes Gespräch über gut eineinhalb Stunden. Auf die Eingangsfrage, welche persönliche Motivation die Politiker antreibe, wenn es um Europa geht, wurde rasch klar, dass alle Anwesenden engagierte Europäer sind. Lothar Binding von der SPD ging es vor allem um eine gerechte Verteilung der Gelder in der EU, deren Verwendung im besten Fall allen Ländern zugute kommen kann. Franziska Brantner von den Grünen warb für eine stärker demokratisch legitimierte Union, Jens Brandenburg von der FDP machte sich für die Rechte von Minderheiten stark, Alexander Föhr ging für die CDU auf das Thema einer neuen Rolle der EU in der Weltpolitik ein, und Gökay Akbulut von den Linken sieht die EU als Opposition zu den neuen rechten Bewegungen in Europa.

Die drei Schüler Teresa Schneller, Tom Bürmann und Stefano Bauer, Mitglieder im Weinheimer Jugendgemeinderat, stellten im weiteren Verlauf auch Fragen zur Umwelt- und Klimapolitik, zur Modernisierung des Bildungssystems, zu Chancen und Risiken der Digitalisierung, zum Datenschutz und zur aktuellen Flüchtlingspolitik. Kontroversen am Podium gab es nicht, aber Nuancen. Die einen wollten an den deutschen Gymnasien eher das G9 haben, andere sahen darin überhaupt nicht das Hauptproblem unserer Schulen. Neben großen Datenschutzbedenken bei der weltweiten Digitalisierung wurden auch die großen Chancen zum Beispiel für internationale Schulkontakte via Internet hervor gehoben. Beim Thema Umwelt und Klimaschutz war man sich weitgehend einig, dass von der EU gute Richtlinien kommen, die aber in den Mitgliedsländern unzureichend umgesetzt werden.

 

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