Entwicklungsunterschiede – Potentiale – Perspektiven
Das „Europa der Regionen“ ist die Bezeichnung für ein föderalistisches politisches Konzept, das die Bedeutung der Regionen innerhalb der EU-Mitgliedsländer in ihrer mentalitätsprägenden und identitätsstiftenden Rolle betont. Diese Perspektive lässt sich als Gegenentwurf zum „Europa der Vaterländer“ verstehen: die Nationalstaaten sind zur Lösung der großen Probleme zu klein und zur Lösung der kleinen Probleme zu groß. Eine dezidierte Regionalpolitik war seit Gründung der EWG ein Grundpfeiler der europäischen Einigung. Sie verfolgt das Ziel, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt innerhalb der EU zu stärken und das Strukturgefälle zwischen den einzelnen Regionen zu verringern. Der Vortrag gibt einen Überblick über die regionalen Entwicklungsunterschiede in den Ländern der EU und stellt die regionalpolitischen Instrumente, die sich auch in unserer wirtschaftlich starken Region finanziell niederschlagen, vor. Über die Verknüpfung mit Wahl- und Abstimmungsergebnissen (z.B. Brexit-Referendum, norwegische EU-Beitrittsreferenden) ergeben sich Interpretationsansätze, die mögliche Entwicklungspfade der europäischen Integration aufzeigen.